Tag 15: Abreise und Résumé

Das Wecken fand an meinem letzten Tag in Griechenland bereits um 5 Uhr statt, weil für 6 Uhr die Abfahrt von gut der Hälfte der Campteilnehmer in zwei Fahrzeugen geplant war.

Gegen 8 Uhr trafen wir am Airport in Thessaloniki ein. Dort konnten wir im Laufe des Vormittags noch einige zum „Schichtwechsel“ begrüßen, die zur 3. Wachschicht anreisten. Um 15.30 saß ich in meinem Flieger und wurde um kurz nach 17 Uhr Ortszeit in Frankfurt von meiner Frau und meinem kleinen Sohn Mic abgeholt.

Résumé:

Ich für meinen Teil habe in Griechenland zwei spannende Wochen erlebt. Ich habe einiges dort gelernt, was ich auch nur dort hätte lernen können. Dass ich tatsächlich mit Feuer -und dann gleich in diesem Ausmaß- konfrontiert wurde, damit war nicht zu rechnen. Manche von denen, die nicht mit uns auf Chalkidiki den Mount Athos löschen durften, müssen es sich mehrmals überlegen, ob sie im nächsten Jahr wieder dabei sein werden. Wobei mir auch gerade von diesen einige ans Herz gewachsen sind und einige von ihnen in den letzten Tagen auch wieder versöhnlichere Töne angeschlagen haben.

Als Nikos mich 2 oder 3 Tage vor meiner Abreise fragte, ob ich noch weitere 15 Tage bleiben kann, sagte ich ihm, dass ich zu Hause eine Familie habe, auf die ich Rücksicht nehmen muss und will. Deshalb lasse ich meine Teilnahme für nächstes Jahr von meiner Frau Stephanie entscheiden, die mich auch für dieses Jahr angemeldet hatte.

Los, ledig und ohne zu Hause in Verantwortung zu stehen, würde ich sofort 4 Wochen Rizomata buchen.

Auch wenn das Camp nur für Feuerwehrleute gedacht ist, ist das Thema Feuerwehr nicht immer präsent. In der Hauptsache geht es um die Gruppe, die sich hier aus Brandbekämpfern aus Deutschland und der Schweiz zusammen setzte und die durch ihre Tätigkeiten und Erlebnisse zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen gewachsen sind. Somit ist das Camp… die Landesfeuerwehrschule… ein Stück Lebenserfahrung.

Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen Teilnehmern der Wachschicht 2 von 2012 danken. Mein besonderer Dank gilt aber General Nikos Sachinidis ohne den es die Landesfeuerwehrschule in Rizomata und die Waldbrandschichten im Sommer nicht geben würde.

Ich wünsche ihm weiterhin viel Kraft, Gesundheit und eine nimmer enden wollende Unterstützung in seinen Plänen zur Errichtung einer Freiwilligen Feuerwehr für Griechenland!

P.S.: Wer Interesse an Berichten aus der Wachschicht 3 in Rizomata hat, dem möchte ich den Blog von Andreas Meier empfehlen: http://waldbrandcamp.wordpress.com/

Tag 14: Urlaub in Katerini

Unser letzter Tag vor der Abreise!

Mit dem Scudo und dem ELW-Waldbrand aus Deutschland sind wir am Morgen mit 14 Mann nach Katerini gefahren und haben dort einen gemütlichen Tag am Strand verbracht und nutzten die Gelegenheit auch für einen Sprung ins Meer. Dabei habe ich mir endlich nach fast zwei Wochen einen schönen Sonnenbrand geholt.

Zum Mittag sind wir in die Stadt gefahren und haben an einem Imbiss lecker Pita-Gyros gegessen, bevor wir gegen 16 Uhr den Rückweg nach Rizomata antraten.

Tag 13: Wir sind wieder bei „Sigar! sigar!“

Manch einer verschlief an diesem Morgen das Frühstück. Manch einer hat es auch nicht in sein Bett geschafft oder -falls doch- nicht besonders lang.

Um 9 Uhr fuhren die Jungs, die mit der ersten Tour nach Mount Athos in den Einsatz gingen, nach Katerini an den Strand, während wir damit begannen, die Baustelle im Camp etwas aufzuräumen und zu reinigen. Gegen Mittag fuhren wir auf einen oder zwei Frappé in den Ort.

Im Anschluss an die übliche Siesta setzten wir unsere Arbeiten fort. Außerdem ließen wir noch das Schmutzwasser aus den beiden noch mit „heiligem Wasser“ gefüllten Pinzgauer. Daraus entwickelte sich dann natürlich die für Feuerwehren ab 30° Außentemperatur  übliche Wasserschlacht.

Tag 12: Rückkehr ins Camp

Der 12. Tag ist schnell berichtet. Für 10 Uhr war die Rückfahrt von Thessaloniki zurück nach Rizomata geplant. Die Einsatzrucksäcke wurden gepackt und die Zimmer zurück gegeben.

Ich war auf meinem „alten“ Steyr 590 eingeteilt und hatte Jan F. als Beifahrer. In Veria fuhren wir noch eine Reifenwerkstatt an, weil bei einem anderen Steyr eine Reifenreparatur vorzunehmen war. Übrigens eine der saubersten und aufgeräumtesten Werkstätten, die ich jemals gesehen habe. Ich bin dann ab dort alleine weiter gefahren und war pünktlich zum Mittagessen im Camp.

Wegen der Großbaustelle im Hof parkten wir alle Fahrzeuge außerhalb auf einer Wiese. Derzeit werden auf dem Hof im vorderen Bereich und vor der Zentrale mehrere Carports errichtet. Ich räumte noch meine Sachen in den „Bungalow 6“ und ging essen.

Nach der Siesta sind wir geschlossen zu Kostas gegangen und feierten ausgiebig, was manch einem am nächsten Tag noch einige Kopfschmerzen bereitete.

Tag 11: Feuer aus!

Bis kurz vor 8 Uhr saß ich in meinem Pinzgauer am Strand und habe nicht gerade bequem geschlafen. Meine nassen Sachen aus dem Einsatz in der Nacht habe ich zum trocknen auf das Auto verteilt und freute mich nun aufs Frühstück. Es gab frisches Obst und Frappé…immerhin!

Nikos teilte uns mit, dass er nicht in Erfahrung bringen konnte wann die nächste Fähre zurückfahren würde. Es gab Gerüchte, dass das erst gegen Nachmittag der Fall sein sollte. Jedenfalls gab es am Strand keinen Fahrplan wie bei der Köln-Düsseldorfer. So langsam ging die Sonne hinter den Bergen auf und wir konnten an manchen Stellen noch immer Rauch aufsteigen sehen, der aus Glutnestern herrührte, die dem starken Regen widerstanden.

In der Zwischenzeit nahm Sergej im Meer ein Bad, während in dem Hauptgebäude einige Mönche auf dem Balkon frühstückten. Sie unterhielten sich lebhaft und schauten immer zu Sergej rüber, als Nikos ganz aufgeregt angelaufen kam und rief, dass es verboten sei, in der Mönchsrepublik im Meer zu baden.

Nach dem Frühstück besprachen wir uns mit Nikos und kamen zum Entschluss nicht auf die Fähre zu warten, sondern den Nachhauseweg über die Berge anzutreten. Ich sagte zu Kai, dass ich heute kein Steuer anrühren wollte und ich mich chauffieren lassen möchte.

Unsere Fahrt führte anfangs durch bekanntes Gebiet. Erst den Berg hinauf zu unserem Aussichtspunkt bei den drei Bäumen, dann die Mainstreet entlang bis zur großen Schneise mit dem Safety-Point. Dort hielten wir noch einmal und bekamen erneut Obst, Frappé und Wasser von einem Mönch, der sich überschwenglich bei uns bedankte. Außerdem stand auch der Chef der Berufsfeuerwehr dort, der uns dann auch persönlich verabschiedete.

Unsere Fahrt durch das Gebirge von Mount Athos dauerte mehr als zwei Stunden. Rechts und links der Strecke waren mindestens die Hälfte aller Bäume und Sträucher verbrannt. Es war eine unvorstellbar große Fläche, auf der nur noch verkohlte Baumstümpfe und Buschwerk standen. Später kamen wir noch an verbrannten Weinbergen vorbei und an einigen Stellen bemerkten wir kleine Rauchfahnen, die im Laufe des Tages noch von Fußtruppen abzulöschen wären.

Nachdem wir auch ein paar mal wendeten, weil wir nicht gleich den rechten Weg gefunden hatten und die Beschilderung auf der Bergstrecke entweder nicht vorhanden oder verbrannt war, kamen wir unten im Tal an. Dort sahen wir eine Menge Fahrzeuge der Armee und der Feuerwehr. Ich zählte alleine fünf große Reisebusse der Berufsfeuerwehr, einge Tanklöschfahrzeuge und eine größere Anzahl an Militärfahrzeuge, die allesamt zwischen den Gebäuden der Mönche auf Parplätzen abgestellt waren.

Ohne es zu bemerken, verließen wir die Mönchsrepublik und erreichten den ersten Touristenort. Aufgefallen ist uns das beim Anblick von Frauen auf der Strasse. Die Mönchsinsel ist für „Frauen aller Art“ verboten. Die Mönche halten sich sogar nur männliche Tiere.

Der Ort in den wir nun fuhren sollte laut Presse in den vergangen Tagen evakuiert sein. Allerdings sah es dort nicht danach aus. Ein komisches Gefühl beschleicht einen, wenn man vor 10 Minuten noch durch Katastrophengebiet gefahren ist und hier sah es so aus als sei nichts passiert. Am Ortsausgang trafen wir auf zwei Kameraden, die zwei Tage vor uns, mit dem ersten Trupp nach Berg Athos aufgebrochen waren. Der eine sah auf dem einen Auge aus wie Sylvester Stallone in Rocky I und der andere hatte auch ein Auge mit Mull zugeklebt. Es handelte sich dabei zum einen um einen Bienenstich und zum anderen um eingeriebene Rußpartikel. Beides war nicht bedrohlich und nach wenigen Tagen auch wieder verheilt.

Seit der Ortschaft befuhren wir wieder befestigte Straßen, so dass wir auch recht gut vorwärts kamen. Um 14 Uhr etwa hielten wir bei einem Restaurant, wo Nikos uns zum Essen einlud. Von einem Tisch, der mit Griechen besetzt war, bekamen wir sogar Applaus, nachdem Nikos erklärte woher wir kamen.

Nach weiteren zwei Stunden Fahrt erreichten wir endlich wieder das Hotel in Thessaloniki. Die Kameraden, die dort die Stellung gehalten hatten, begrüßten uns zu unserer Verwunderung wie Helden. Das wurde uns dann auch gleich so erklärt, dass Tobi als letzte Meldung aus dem Safety-Point in der Nacht eine SMS an Olli ins Hotel geschickt hatte, in der stand, dass wir vom Feuer eingeschlossen waren. Im Verlauf der Löscharbeiten hat er es dann leider versäumt, diese Meldung zu aktualisieren.

Was freute ich mich auf eine Dusche und die weiteren Annehmlichkeiten, die die Zivilisation zu bieten hat.

Tag 10: Teil 2 – Sind wir feuerfest?

Am frühen Abend wurden Kai und ich von unserem Posten in der staubigen Kurve per Funkspruch abgezogen. Ich freute mich schon darauf, den Pinzgauer mit der Geländeuntersetzung den holprigen Pass hoch bis zum obersten Aussichtsposten zu prügeln. Endlich saß ich nicht selbst im Staub, sondern ich sorgte für eine riesen Staubwolke, die schon von weitem sichtbar war. Oben angekommen, war ich froh, dass ich unter den drei Bäumen einen Platz im Schatten finden konnte. Es gab dort sogar Holzbänke, die mich allerdings recht wenig interessierten.

Da ich von der Ausbildung wusste, dass man in der Nacht im Höchstfall Spotfire in bekanntem Terrain bekämpfte, ging ich davon aus, dass wir dort oben auf dem Plateau unser Nachtlager aufschlagen würden. Deshalb nahm ich direkt mein Feldbett aus dem Pinz und suchte mir ein bequemes Plätzchen unter einem der Bäume.

Ich lag kaum fünf Minuten -sogar nahezu entspannt- auf meiner Liege, als uns General Nikos mit dem Lada erreichte. Er teilte uns mit, dass der General der Berufsfeuerwehr Athen ihn gebeten hätte, dass wir im Brandgebiet Spotfires in den Rändern einer neu angelegte Brandschneise bekämpfen sollten. Es war gerade noch hell und vermutlich sollte uns diese Aufgabe bis zum Einbruch der Dunkelheit beschäftigen. Nikos bat mich ihn zur Erkundung der Schneise in seinem Lada zu begleiten. Der Plan war, mit den drei Pinzgauern in die Schneise einzufahren und dann bis zu etwa 75 m tief in den Baumbestand am Rand einzudringen und Brandnester zu löschen. Recht schnell wurde mir wieder einmal sehr deutlich gemacht, wie Plan und Wirklichkeit differierten.

Der Feuerwehrchef aus Athen lotste uns in Richtung Schneise, hinter uns Frank und Sergej im Pinzgauer „ESEPA 475“. Ich saß bei Nikos im Lada und hatte drei Rollen á 25 m D-Schlauch auf dem Schoß, als ich nach der nächsten Kurve in der bereits einsetzenden Dämmerung einen hellen Feuerschein von mindestens 20 m Höhe sehen konnte. Ich sagte zu Nikos, dass da wohl mit Löschrucksäcken und D-Schläuchen nichts mehr zu machen sei. Am Ende des Weges stand ein großes TLF 4.000 der Berufsfeuerwehr und blockierte die Zufahrt. Aber in diese Richtung hätte ich sowieso nicht fahren wollen.

Über Funk gab ich im Auftrag von Nikos dem Pinzgauer die Anweisung das TLF der Berufsfeuerwehr zu betanken. Unterdessen hat der Wind etwas gedreht und unsere Position war nicht die sicherste. Sofort gab ich über Funk durch, dass sich unsere beiden Pinz, die sich mittlerweile in diesem Abschnitt befanden, in Fluchtrichtung nach oben aufstellen sollten. Wir standen mit dem Lada etwas oberhalb des Pinzgauers von Frank, der nun nicht das TLF betankte, sondern wendete. Neben uns in einer quer verlaufenden Schneise saßen etwa 20 Mann, die als Fußtruppen in diesem Abschnitt arbeiten sollten. Im Gegensatz zu denen, fühlte ich mich im Lada recht sicher. Naja…beim Wenden hat Nikos den Lada auf einer Böschung aufgesetzt. Wir wurden aber relativ schnell von einigen der dort sitzenden Fußtruppen raus geschoben.

Unsere Anfahrt: http://www.youtube.com/watch?v=TifrhL4Ms9g

Die Flammenwand, die „nach Plan“ ein Spotfire sein sollte, bewegte sich über eine Breite von etwa 200 m und einer Flammenhöhe von mindestens 20 m auf uns zu. Deshalb galt die Devise „Abhauen!“ Ein guter Rat, dachte ich mir und ich war froh, als wir oben in vermeintlich sicherer Entfernung mit etwa 20 Fahrzeugen auf einer etwas größeren von den Bulldozern geräumten Fläche standen. Gut! Veränderte Situationen verlangen veränderte Maßnahmen. Nach und nach kamen aus dem gefährdeten Bereich mehrere große TLF der Berufsfeuerwehr und der Mönche, sowie einige Pickups mit Fußtruppen hoch gefahren. Manche Feuerwehrmänner, die keinen Platz auf einem Pickup fanden, hielten sich irgendwo an den TLF fest und legten so recht schnell den Weg in die vorrübergehende Sicherheit zurück.

Unser Problem war, dass wir nicht ortskundig waren. Nikos musste sich durchfragen. Offenbar bekam er einen „heißen Tipp“. Es gab in unserer Nähe einen „Safety-Point“. Wir fuhren sogleich mit unseren Fahrzeugen dorthin. Zwischenzeitlich habe ich wieder das Steuer des Pinz „ESEPA 480“ übernommen und der „kleine“ Fabian war wieder Beifahrer beim Chef.

Der „Safety-Point“ entpuppte sich als extra breite Brandschneise. Dort hatten die Bulldozer in den Tagen davor oder auch erst an diesem Tage eine Schneise von gut 60 m Breite planiert. Nikos erklärte uns die Taktik, die ich dann als „Schneisen springen“ bezeichnete. Wir positionierten unsere TLF auf der gegenüber liegenden Seite der Feuerwand, die sich unserer Schneise relativ schnell und auf einer Breite von gut 100 m näherte. Allerdings sahen wir auch an mindestens drei weiteren Stellen um uns herum sehr starken Feuerschein. Wir waren abgeschnitten und kamen nicht mehr von diesem Berg herunter.

Wir sollten abwarten bis das Feuer den Rand der Schneise erreichte und dort alles Brennbare niedergebrannt war. In der Zwischenzeit wären auf der anderen Seite die Bäume durch Funkenflug über unsere Köpfe in Brand geraten und wir hätten die Fahrzeuge auf die „schwarze“ Brandseite umgesetzt. Dann hätten wir wiederum hinter den Fahrzeugen – diesmal allerdings mit den heißen, abgebrannten Bäumen im Rücken – Deckung gesucht. Der Plan gefiel mir nicht wirklich. In diesem Moment hätte ich sicher gern mit den im Hotel verbliebenen Kameraden den Platz an der Poolbar mit meinem jetzt getauscht.

Die große Zahl an Fahrzeugen und Menschen im „Safety-Point“ beruhigte mich und ich fühlte mich trotz der immer näher kommenden Feuerwand recht sicher. In meinem Kopf spielte ich das bevorstehende „Schneisen springen“ durch, suchte meine Nomex-Flammschutzhaube heraus und band mit zusätzlich den Mundschutz um.

Nach ein paar Minuten schien auch Nikos unser Standort nicht mehr ganz zu gefallen. Wir fuhren ein Stück an den Anfang der Schneise als von links vorn plötzlich ein Feuerwehrmann auf mich zugelaufen kam und mir etwas aufgeregt auf Griechisch zurief. Ich rief ihm auf Englisch zu, dass ich nur englisch oder deutsch verstand. Er antwortete aufgeregt: „There is a fire in the Mainstreet! Hurry up!“ Ich dachte mir nur: „Wo zum Donner ist denn hier die Mainstreet? Und was geht die uns an? Wir stehen doch hier sicher…hoffentlich!“

Diesen Gedanken konnte ich nicht zu Ende bringen, denn über Funk kam von Nikos die kurze Anweisung: „Alarmfahrt! Alles mir nach!“

Wir fuhren so schnell es die Umstände hergaben hinter zwei großen Tanklöschfahrzeugen der Berufsfeuerwehr her. Frank und Sergej hingen im „Safety-Point“ hinter einem Tanker fest. Allerdings führte der Weg auf dem wir fuhren nur in diese eine Richtung und somit genau dahin wo wir hinwollten. Offenbar befand sich die große Schneise schon auf dieser „Mainstreet“, die in etwa 500 m Entfernung vor uns von den Flammen erreicht wurde.

Die Fahrzeuge vor mir hielten am Rand des Weges und alle sprangen eilig von ihren Fahrzeugen. Wir machten es genauso, nachdem Nikos uns bereits anzeigte, wo wir unsere Autos hinstellen sollten. Kai und ich waren auch gleich draußen. Mundschutz hoch, Helm auf und los ging es. Meine kleine Rosenbauer-Tragkraftspritze, die auf dem Heck des Pinzgauers verbaut ist, sprang nicht gleich an. Die Batterie des Elektrostarters war sehr schnell leer und ich musste die Pumpe per Seilzug starten. Nikos ging das alles nicht schnell genug! Mir auch nicht! Ich stand gute 20 m vom Feuer entfernt und konnte kein Wasser liefern. Nach 5-7 mal ziehen sprang die Pumpe endlich an. Ich versorgte ein C-Strahlrohr mit dem Björn ins Feuer marschierte und hatte weiterhin noch Kai mit einem D-Strahlrohr zum Löschen. Da Björn jedoch Maschinist vom „ESEPA 917“ war, gab er das Strahlrohr an einen Berufsfeuerwehrmann ab. Wie sich später heraus stellte war das der Chef der Berufswehr, seines Zeichens ein 3-Sterne-General, aus Athen höchst persönlich. Björn machte sich bereits daran mit Tobi den Funkenflug zu bekämpfen, um zu verhindern, dass die andere Seite der „Mainstreet“ Feuer fing.

Die Feuerwand, der wir hier gegenüber standen, war Respekt einflößend. Wir stemmten uns mit etwa 10 Fahrzeugen und etwa 30 bis 40 Mann gegen die Flammen und „feuerten“ mit Wasser aus allen Rohren. Zu meiner Überraschung auch mit schnell sichtbarem Erfolg. Auf der rechten Seite, wo wir 2 Pinzgauer stehen hatten, konnten wir die Flammen am Rande der „Mainstreet“ aufhalten und niederschlagen. Mein Pinzi war durch den Einsatz des „großen“ C-Rohres mit seinen 800 l Tankinhalt schnell leer. Ich stelle ihn etwas weiter den Weg runter ab und nutzte den Moment ein paar Fotos zu schießen und eine kurze Sequenz zu filmen. Hier der kurze Film auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=j04pAO6tOEs&feature=share

Schnell wurde ich jedoch wieder in die Arbeiten eingebunden. Ich sollte mit einem Mönch als Lotsen auf der Beifahrerseite zum Wasser tanken fahren. Es gab in der Nähe einen kleinen See aus dem schon seit einiger Zeit Löschwasser entnommen wurde. Im Schlepptau hatte ich Frank mit seinem Pinzgauer „ESEPA 475“, der ebenfalls kein Wasser mehr im Tank hatte. Also los geht’s, so schnell wie möglich durch die bereits finstere Nacht über die staubige Strecke. Frank berichtete mir später, dass er kaum noch mein Blaulicht sehen konnte und er froh gewesen wäre, wenn ich den Arbeitsscheinwerfer für die Heckpumpe mal eingeschaltet hätte.

So fuhr ich also mit einem schwarzen Mönch mit zotteligen, langen Bart und I-Phone durch die Dunkelheit. Er sprach sehr gut englisch und wir unterhielten uns angeregt. Er wollte wissen woher ich kam und was mich nach Griechenland geführt hatte. Er war überrascht bei den Löschmannschaften auf Deutsche zu treffen. Ich erklärte ihm also das ESEPA-System, während ich mit Blaulicht sehr flott zum Wasser fassen fuhr.

Plötzlich bemerkte ich Wassertropfen auf meiner verstaubten Windschutzscheibe. Ich dachte es sei Löschwasser, was sich auf die Scheibe verirrt hatte als ich losgefahren bin. Auch der Mönch bemerkte sie und als es immer mehr Tropfen wurden, strahlte sein bärtiges Gesicht. Wir waren noch nicht am See angekommen, als es so richtig los ging. Mir kam es vor als ob der Himmel alle Schleusen öffnete. Der Mönch neben mir stammelte dauernd: „Oh what a bless! What a bless!“ Ich wusste ja nicht wie viel Regen wir erwarten konnten, aber in diesem Moment wurde er immer stärker und es sah nicht so aus, als wollte er nachlassen.

Die Füllstandsanzeige meines Pinzgauers war leider nicht abzulesen, so dass ich beim Tanken nur bemerken konnte, dass der Tank voll war, wenn er überlaufen würde. So stand ich neben dem Auto, der Tank wurde befüllt und über mir wurde kübelweise Wasser vom Himmel her ausgekippt. Im strömenden Regen stand ich da, war bis auf die Haut nass und die jetzt schweren Brandschutzkleider klebten mir am Leib, während ich in diesen Sturzbächen erkennen sollte, dass mir Wasser aus dem Tank läuft. Aber man kann es erkennen.

Als sei ich in den See gefallen – so kam ich mir nach nur etwa 3-4 Minuten vor. Ich kletterte hinter das Steuer des 480 und der Mönch murmelte noch immer etwas von: „What a bless!“ und „Wonder“. Er sagte mir, dass er noch nie in seinem Leben einen solch starken Regen erlebt hätte. Er war so stark, dass ich meine Rückfahrt sogar kurz unterbrechen wollte.

Da fiel mir allerdings ein, dass statt des Mönchs eigentlich Kai auf dem Beifahrersitz sitzen müsste und auch neben Frank, der hinter mir stand, eigentlich Sergej sitzen musste. Also fuhren wir langsam und vorsichtig durch den sintflutartigen Regen. Sturzbäche flossen den Weg herunter und da wo es vor 10 Minuten noch knochentrocken und staubig war, hatten wir knöcheltiefen Schlamm. Vorsichtshalber legte ich die erste Sperre des Pinzgauers ein und nach 5-7 Minuten Fahrt erreichten wir wieder unsere Einsatzstelle. Ich fuhr auf den Lada von General Nikos zu, der vor einem TLF der Berufsfeuerwehr stand. Ich stieg aus, der Mönch auch und hinter uns stieg Frank ebenfalls aus. Er fing an zu tanzen, warf die Hände in die Luft und trällerte: „I´m singing in the rain!“ Ich ging zu Nikos hin, sagte: „Wir haben Wasser geholt! Ist das genug?“ und lachte.

Rundherum war keine einzige Flamme mehr zu sehen. Es war stockdunkel. Nur die Lichter der Fahrzeuge erhellten den Weg auf dem wir standen. Die Rundumlichter schalteten wir ab und warteten in den Autos darauf, dass der Regen schwächer wurde. Ich saß in meinem kleinen Pinzgauer und konnte das eben erlebte nicht glauben. Aber es war genauso, wie ich es hier beschreibe. Der Regen kam wie bestellt genau im rechten Moment. Später konnte ich den Bericht von Andreas Meier in der ESEPA-Facebook-Gruppe lesen: „Karsten sitzt im Regen in seinem Pinz – nass bis auf die Haut, aber glücklich!“ Genauso war es! Das Wunder von Mount Athos! So schnell werde ich das sicher nicht vergessen.

Wir räumten noch die Einsatzstelle ab. Einige Schläuche sind verbrannt. Aber wen stört das, solange niemandem von uns was passiert ist? Wir fuhren zu unserem Ausgangspunkt zu den drei Bäumen, von denen aus wir zum Löscheinsatz gestartet waren. Nikos wollte am Hafen die Lage erkunden und fuhr vor. Wir folgten ihm kurze Zeit später und parkten unsere Autos am Strand.

Ich richtete mir meine Schlafstätte hinter dem Steuer ein -„Hotel Pinzgauer Hof“. Ich hatte seit fast 40 Stunden nicht geschlafen. Das war in dieser Situation ein Vorteil. Ich schlief nicht gut, aber fest und war froh, dass ich jetzt genau da war, wo ich war.

Tag 10: Teil 1 – Im Einsatz auf Berg Athos

Der Vorabend des 10. Tages war bei den noch verbliebenen Campteilnehmern an Dramatik kaum zu übertreffen. Gegen 21 Uhr rief uns General Nikos zum Briefing. Die Einsatzstärke hier in Thessalnoniki sollte auf eine sehr geringe Zahl an Feuerwehrleuten reduziert werden. Der Rest wäre dringend zum Löscheinsatz auf dem Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidiki angefordert worden. Dazu sollten drei Pinzgauer TLF 800 mit jeweils zwei Fahrern besetzt und ein Lada Niva mit Fahrer und Nikos persönlich gegen Mitternacht aufbrechen. Probleme bereitete dabei die Einteilung des Personals. Nikos schaute mich auch direkt an und meinte, dass ich als Fahrer hier bleiben sollte. Allerdings wurden insgesamt sechs Fahrer benötigt, denen Nikos den Einsatz zutrauen konnte. Somit war ich dann doch mit drin im Team und Josef hatte vor Ort das Ganze. Zusätzlich fiel noch Olli aus, der den Lada steuern sollte. Grund dafür war, dass er seinen Ausweis in Rizomata gelassen hatte und wir in die Mönchsrepublik Berg Athos offiziell einreisen mussten. Somit hatte Josef noch einen weiteren Fahrer zur Verfügung. Für Olli tat es mir wirklich leid.

Wir, die eingeteilt waren, hatten es jetzt eilig. Inzwischen war 22 Uhr durch und wir wollten um Mitternacht abfahren. Ich habe in der Hotellobby noch schnell meine „Breaking News“ getippt und meinen Status bei Facebook aktualisiert. Dann sofort alles in den Einsatzrucksack gepackt und wieder eilig in die Lobby.

Abfahrt war dann sogar schon kurz nach 23.30 Uhr. Diese Fahrt war im Vergleich zu meiner „Alarmfahrt“ vom Nachmittag aufregender. Alle Fahrzeuge unter Blau-, bzw. Rotlicht. Die Strassen auf der Stecke waren relativ schwach vom Verkehr frequentiert, so dass wir die Geschwindigkeit von anfangs gut 80 km/h auf fast 100 km/h erhöhen konnten. In den Ortschaften schalteten wir bei den Ampeln, die wir passierten, unsere „Kojak-Sirene“ ein. So habe ich mir das als Kind schon immer gewünscht!

Es war dann ca. 3.30 Uhr als wir einen kleinen Ort an der Wurzel des dritten Fingers von Chalkidiki erreichten. Dort standen bereits zwei Fähren im Hafen. Auf dem Kai standen drei schwere Bulldozer vom Militär, zwischen denen sich einige Soldaten provisorische Schlafplätze hergerichtet haben. Wir folgten ihrem Beisiel und ich baute mein Feldbett unter einem Pavillion vor einem Café am Hafen auf. An Schlaf war aber nicht wirklich zu denken. Zu aufgeregt war ich und der Lärm der Fischer im Hafen, die Ihre Schiffe fertig machten, sorgte zusätzlich dafür, dass diese Nacht eine schlaflose wurde.

Unsere kleine, aber schlagkräftige Truppe!

Gegen 8.30 Uhr regte sich auch auf unsere Fähre etwas. Die Mannschaft war zwischenzeitlich eingetroffen und das Militär verlud ihre Bulldozer und das Begleitfahrzeug. Auch wir fuhren mit unseren Fahrzeugen auf das Schiff. Danach wurden wir zur Passkontrolle gerufen. Das Passamt befand sich auf dem Beifahrersitz eines alten Renault, der statt eines Beifahrersitzes einen Tisch hatte. Wir bekamen für jedes Fahrzeug eine Art Visum und schon durften wir mit der Fähre einreisen.

Auf der Überfahrt sahen wir dann die mit den Löscharbeiten beginnenden Canadairs. Erst waren es zwei und zum Ende unserer Fahrt erhöhte sich ihre Zahl auf insgesamt sechs Canadairs, die immer im Formationsflug auf dem Meer zum Wasser füllen landeten und direkt wieder durchstarteten.

Nach einer Weile erkannten wir auch dunklere und größere  Rauchschwaden und die dazugehörigen Feuer, die teilweise auf der Uferseite auf einzelne Gebäude zusteuerten. Nikos prognostizierte für die meisten Häuser am Strand, dass sie verloren seien. Ganze 2 1/2 Stunden waren wir auf dem Wasserweg unterwegs bis wir am Hafen der Mönchsrepublik anlegten. Der Hafen bestand aus einer Anlegestelle aus Beton und zwei Gebäuden. Schnell waren wir von Bord gefahren und der Chef der Berufsfeuerwehr von Athen begrüßte uns freundlich auf der staubigen Zufahrt zum Klostergebäude.

Sofort fuhren wir im Convoy den Berg hoch. Nach gut 1 km Fahrt wurde uns im Pinzgauer „ESEPA 480“ gesagt, dass wir in einer etwas breiteren Kurve einen Berghang beobachten sollten und per Funk sofort zu melden hatten, sobald Flammen zu sichten waren. In diesem Moment erinnerte ich mich daran, wie gut wir doch auf unserem schattigen Posten in Thessaloniki aufgehoben waren.

Kai, mit dem ich mir den Pinzgauer teilte, und ich hatten keinerlei Schatten und wurden von der Sonne regelrecht gebraten. Inzwischen veränderten sich die Rauchsäulen hinter unserem Hang ständig. Das resultierte aus der unterschiedlichen Intensität und den Abständen, in denen die Löschangriffe aus der Luft in unserem Bereich durchgeführt wurden. Auf der Insel mussten einige Feuer mehr wüten, weil unser Hang immer nur mit größeren Unterbrechungen angeflogen wurde. Wir hatten ja keine Ahnung wie sich die gesamte Einsatzlage darstellte.

Immer wenn der oberste unserer Posten Flammen über dem Bergkamm meldete, kamen die Flieger wieder. Kai und ich konnten keine Flammen sehen. Am späten Morgen donnerten dann für etwa drei Stunden in regelmäßigen Abständen etwa sechs Löschhubschrauber relativ niedrig über unsere Köpfe hinweg. Ich kam mir vor wie in der Einflugschneise in Flörsheim.

Zusätzlich zum Fluglärm bereitete uns auch der starke Staub, den vorbeifahrende Fahrzeuge immer wieder aufwirbelten, etwas Ungemach. Neben der Berufsfeuerwehr, dem Militär und sonstigen Helfern fuhren auch die Mönche sehr oft bei uns vorbei. Ab und zu hielten sie auch. In ihren schwarzen geflickten Kuttenwaren die bärtigen Mönche meist mit Mercedes Geländewagen oder in Unimogs unterwegs. Dazu hatten sie öfters ein Funkgerät um den Hals und die weißen Kopfhörer eines I-pod oder eines I-phones im Ohr. Ein interessanter Anblick und krasser Kontrast. Die erste Verpflegungslieferung bestand aus Wasser und tiefgefrorenem salzigen Brot. Im Laufe des Tages erfuhren wir in der Verpflegung noch einige Verbesserung. Es gab frische Früchte aus eigener Ernte von der Mönchsinsel, Frappé-Bausätze, die aus einem Becher mit Deckel, Kaffeepulver, Zucker und einem Strohhalm bestanden und wir bekamen sogar Zigarretten.

Auf unserem Posten geschah über dem gesamten Tag nichts wesentliches, sodass wir gegen Abend zu den anderen beiden Pinzgauern oben auf dem Berg aufschließen durften. Auf halber Strecke standen Björn aus Brottewitz mit Tobias vom Bodensee, die dann aber auch bereits oben im Schatten bei Tobis Vater Frank und Sergej Platz genommen haben.

Fortsetzung folgt…

Breaking News vom12. August 23 Uhr

Wir sind mit unserem Trupp mit 8 Mann und den 3 Pinzgauern und einem Lada Niva wieder zuruck im Hotel in Thessaloniki. Alle sind unverletzt, mude und wir stinken im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Nach der Dusche und frisch umgezogen fuhlen wir uns wieder einigermassen als Mensch. Der Einsatz auf dem Mount Athos ging physisch und auch psychisch an die Substanz. Aber wir haben das Wunder vom Heiligen Berg erlebt, als Sturzbache an Regen im Moment der grossten Gefahr fur uns und fur die gesamte Halbinsel Athos das Feuer von unvorstellbaren Ausmassen einfach innerhalb von Minuten loschte.

Heute Nacht kommen auch die anderen 20 Mann, die bereits seit 4 Tagen mit 2 Magirus TLF, 2 Steyr 590 TLF, 3 Pinzgauer TLF und einem Fusstruppenfahrzeug Mercedes 508 auf Chalkidiki sind, zuruck.

Wir brechen nach dem Fruhstuck auch auf, um den Ruckweg nach Rizomata in die Landesfeuerwehrschule anzutreten. Sofern dort das Internet funktioniert, werde ich den Blog mit Tagesberichten und Fotos auffullen.

Es ist Zeit fur mich zu schlafen. Ein Bett habe ich vor 3 Tagen zuletzt gesehen.

Kalinichta

Tag 09: Wetterumschwung – aber die Gefahr bleibt

Nach einer ausreichend langen Nacht mit genügend Schlaf und gutem Frühstück begannen wir, die nicht auf Chalkidiki im Einsatz sind, mit dem morgendlichen Briefing. Es gab bisher keine bis wenig Informationen von der Feuerfront. Wir wissen aber, dass alle Kameraden, die dort ihr Arbeit leisten, wohlauf sind und wir keinerlei Ausfälle zu beklagen hätten.

Aufgrund des nächtlichen Gewitters wurden noch in der Nacht unsere Leute, die hier die Stadt beschützen, abgezogen und sie konnten sich hinlegen und neue Energie schöpfen.

Gegen 11 Uhr besetzten wir allerdings wieder die vorgesehenen Posten und ich wurde von Nikos dazu bestimmt unseren Steyr 3 in die Werkstatt runter in die Stadt zu bringen. Eine Gelegenheit, die ich gerne wahrnahm, weil ich von den Kameraden gehört hatte, dass dort noch einige Fahrzeuge, die ich auch ihrer Art nach noch nicht kenne, in der Halle und auf dem Hof stehen.

ULF

In der Werkstatt angekommen erblickte ich im hinteren Teil ein großes Dreiachs-Universallöschfahrzeug (ULF) auf Mercedes-Benz-Basis. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit Schaummitteltank, CO2-Löschanlage und einem 5.000 l Wassertank. Zu meinem Erstaunen erfuhr ich von Nikos, dass es sich hier um ein Fahrzeug aus Wiesbaden handelt. Es hatte vorher seinen Dienst bei der Werksfeuerwehr Infra-Serv bei Kalle-Albert verrichtet (Gruß an meinen Wehrführer in Laufenselden!) und ist der ganze Stolz unseres Generals Nikos.

Steyr 680 TLF 2.000

Weiter standen auf dem Hof insgesamt vier Steyr 680 TLF 2.000 mit recht neuen Rosenbauer Tragkraftspritzen mit BMW-Boxermotoren, die fest am Heck verbaut wurden. Die Steyr 590 dienten dazu vermutlich als Baumuster. Leider sind drei der vier Pumpen defekt und wir konnten keines dieser schönen Fahrzeuge mitnehmen. Statt dessen machte man den von uns mitgebrachten Steyr 3 wieder flott und wir bekamen auch das ULF übergeben, nachdem ein Mechaniker der Werkstatt die beiden Dachwasserwerfer im Schnellverfahren neu lackiert hatte.

Die Fahrt zum Hotel zurück war ein Erlebnis der besonderen Art.

Nikos fuhr mit dem 26-Tonnen-ULF vorneweg, ich mit dem TLF 2.000 hinterher durch das Gewühl von Thessaloniki… unter Blaulicht. Falls eine Ampel rot zeigte, Martinshorn an und durch. Meine erste Fahrt durch Stadtgebiet mit Sondersignal! Yeah!!!

Für unseren Dienst wurde in der Zwischenzeit der Schichtplan umgestellt. Ich bin bis 24 Uhr im Schichtfrei und muss dann bis zum morgigen Mittag vermutlich auf einem Pinzgauer-TLF 800 Zur Patroullie. Ich bin gespannt, wie der kleine Dreiachs-Allrad durchs Gelände geht.

Während ich hier im Wintergarten (unsere provisorische Leitstelle) sitze, zieht erneut ein Gewitter auf und die Gefahr von Bodeneinschlägen der vom Himmel krachenden Blitzen ist wieder gegeben. Die Berufsfeuerwehr hält nach wie vor nur Fahrzeuge zur Bekämpfung von Gebäudebränden und eine minimale Zahl an Einsatzkräften vor. Wir sind bereit!